Australien

Sydney II

Sydney I

Melbourne

Grampians: Wall of Fools, back to Melbourne

Grampians: Taipan Wall

Grampians: Melbourne, Great Ocean Road

Grampians: Eureka Wall

Grampians: Muire Line

Grampians: Sandiemens Land

Arapilles

Grampians: Serpentine (Taipan Wall)

Grampians: Groovy (Taipan Wall)

Grampians: Gallery

Grampians: Mulit Pitch

Arapilles: Katchoong

Grampians first touch

Blue Mountains

9.9.

Von Innsbruck über Frankfurt geht's ab nach Johannesburg. Dort nach 10-stündiger Aufenthalt weiter nach Sydney. In 10 Stunden könnte man viel machen. Es wird mit von jedem abgeraten, das Flughafengebäude zu verlassen – die Kriminalitätsrate in Johannesburg ist einfach zu hoch. Verschiedenste Gestalten bieten einem an, beim Gepäck behilflich zu sein oder eine Fahrtgelegenheit zu bieten. Nach einigen Stunden entdecke ich, dass Poster aufgehängt sind, die „freundlich darum bitten“ die Kriminalität nicht zu fördern und nur von bestimmt ausgewiesenen Personen Hilfe anzunehmen. Danach halte ich mein Gepäck noch fester im Blickwinkel als ich es eh schon gemacht habe...

10.9.

Abflug nach Sydney mit einer Reisedauer von 10:45. Gestartet wird in Afrika, gelandet in Australien. Wer mal auf einen Globus schaut wird feststellen, dass es bei eventuell auftretenden Problemen nicht viel Land dienlich sein könnte... Gelandet wird am 09/11, was mir erst bewusst wird nachdem mich Tommi in Sydney darauf aufmerksam macht.

Die Australier haben einen kleinen Tick, was die Erhaltung ihrer Natur anbelangt: keinerlei Erde / frische Früchte und ähnliches dürfen importiert werden – sie wollen sich so vor Bakterien schützen, die ihre einzigartige Fauna/Flora zerstören könnte.

Am Flughafen angekommen wartet bereits Tommi mit dem Verkäufer unseres zukünftigen fahrbaren Untersatzes – ein Toyota Liteace, Baujahr ´84. Gleich wird das Registration Certificate mit den notwendigen Daten gefüllt, das Geld übergeben und das Auto gestartet – zumindest versucht das Tommi. Erst beim 5. Mal kappt es. Der Rückwertsgang läßt sich auch nur nach einigen Fehlversuchen einlegen. Vom Rost, sichtbaren Kabeln unter der Lenkung und den Löchern im Armaturenbrett beeindruckt beginne ich zu überlegen, ob in 4,5 Wochen auch andere diesen Überlebenskünstler noch kaufen würden... Es stellt sich heraus, dass die ganzen netten Features wie Stühle, Ausbau, Bett mit Matratzen, Polster, Kocher, Töpfe, ... den Wert nach oben treiben. Kurz vor Ende des Trips schaut zufällig ein Mechaniker in unseren Motor, der feststellt, dass 1 Zylinder gar nicht funktioniert. Die 80km/h Spitzengeschwindigkeit wird nur mit Rückenwind und Gefälle überschritten. Aber ein zuverlässliches Auto!

12.9.

Am Vortag sind wir noch bis vor Katoomba und somit Blue Mountains gefahren. Diese liegen 2 (normale) Autostunden vor Sydney und verdanken ihren Namen durch den blauen Dunst, der durch die dortigen Eukalyptusbäume entsteht. Chalk und Topo wird in einem der 3 dortigen Klettershops besorgt und dem Tip des Verkäufers „start at York“ gefolgt. Am Parkplatz von Mt. York wird erstmals der Bus genauer inspiziert und ein- bzw. ausgeräumt. Das Regal, aus dem während der Fahrt alles rausfällt wird hingelegt und so zu einer geteilten Kiste, die Besteckschuflade wird ganz dem Müllkontainer übergeben – so wie 2 Strohhüte, Hawaiiblumen, Lederfett, diverse Hölzer, Eisbecher, Schwimmflossen, stinkiger Strickpulli, übriger Stoff für Vorhänge, rumliegnde Nähnadeln, kaputte Taschenlampe, mit Petroleum vollgesaugte Wäscheklammern, ... Die Akkubohrmaschine, Säge, Campingdusche, Wäscheleine und anderes wird behalten.

Um ca. 12:00 sind wir dann bereit, um uns den ersten Routen zu stellen. Ein schöner Riß lädt förmlich ein – man muss ihn halt selber absichern; soll aber laut Tips der answsenden Locals nicht so schwierig sein. Die Route wird gleich zu einer syhischen Herausforderung. Als Tommi und ich dann über die angegebene Schwirigkeit von 16 (=16/3=5+) staunen, können wir schon erahnen, was uns erwarten wird. Die Kletterei ist sehr moralisch – die Sicherungen oft nur da wo man wirklich was braucht. Wenn man wirklich Glück hat, dann ist es sogar ein richtiger Bohrhaken MIT richtiger Lasche. Die Aussies (so bezeichnen sich die Australier) haben früher die meisten Bohrhaken wie folgt gesetzt: 1. kleines Loch bohren 2. etwas für das Loch zu grosse Schraube in das Loch drehen (der Sandstein ist weich und somit geht das) 3. NICHT ganz rein drehen, so dass man noch ein „Bolt-Plate“ (Hanger) drüber hängen kann, welches mit einem Karabiner vor dem Herunterfallen gesichert wird und am Anfang gaaanz viel Vertrauen schenkt...

Es ist Frühling und das heisst, dass um 18:00 heisst´s Licht aus und frieren. Daunenjacke und Kappe haben sich rentiert mitzunehmen!

13.9.

„Diamond Falls“

In Australien ist es fast niergendwo ein Problem, man im Auto zu schlafen und wo wachen wir am Parkplatz von Mt. York auf. Beim Frühstück treffen 2 Kindergruppen zum hier sehr populären „abseiling“ (heisst wirklich so!) und Klettern ein. Danach geht's ab zum Diamond-Fall. Nach 15 Minuten Bush-Walk stehen wir über dem überhängenden Klettergarten. Das Topo bestätigt: 25m rappel – jetzt müssen auch wir „abseiling“. „Hast Du mein Abseilgerät?“ - „Hab ich am Gurt – nehm ich mit runter“, scherze ich und begeb mich zum Abseilpunkt. Nach 5 Metern Abseilen und schon komplett freihängend bemerke ich, dass Tommis Sicherungsgerät immer noch an meinem Gurt baumelt. Schon beim Überlgen kommt von oben ein „Andi“ - „Ja, i woas“. Es war nur mehr ein exakter Schuss nach oben möglich (welcher auch klappte). Ein super Klettertag in schönem Ambiente bei perfektem Wetter. Als ich in Abenddämmerung in einer Route klettere bemerkt Tommi einen Frosch in einem Loch am Einstieg. Er ist ganz glücklich, dass er immer noch da ist, als ich wieder am Boden bin. Sofort wird die Kamera geschnappt. Nachdem ich von Tommi ziemlich nach am Frosch einige Knipser gemacht habe, greife ich kopfschüttelnd zum Frosch. Tommi springt zurück – Australische Frösche könnten ja giftig sein. Als er dann das „made in China“ auf dem Bauch des Gummifrosches sieht beginnt schallendes Gelächter.

14.9.

„Shippley Upper“

Sehr lohnender Klettergarten; im linken Bereich sind die Routen mit „batman-starts“ gekennzeichnet, was soviel heisst wie „clipstick the first bolt“. Bei einer ***-Tour meine ich keinen Clipstick zu benötigen und brauche 10 Minuten für den ersten Zug. Bei einer kleinen Besichtigungstour von benachbarten Klettergärten kurz vorm Dunkelwerden treffen wir noch auf Tom und Max – 2 Kollegen aus Innsbruck.

17.9.

Um ein Auto zu registrieren hat man 14 Tage ab der Übergabe Zeit. 5 Tage sind vorbei. Heute, Samstag, sind alle RTA´s (Road Traffic Authority) zu. Am Montag kommt Markus und Theresa nach Melbourne daher wollen wir heute fahren. Eine Dame in einem Info-desk in Katoomba meint, dass man es sicher auch schicken kann (was sich als falsch herausstellen sollte). Und so fahren wir nach Victory, nach Melbourne. Wir wählen die Küstenstrasse, da diese als sehr schön beschrieben wird. Die 2,5 Tage Zeit im Auto sehen wir keinerlei nennenswerten Dinge – nicht mal ein Kangaroo.

18.9.

Mittags treffen wir in den Grampians ein. Die Taipan-Wall soll das Ziel sein. Am Parkplatz steht ein Luxus-Camper, der nur Markus und Theresa gehören kann und sie somit schon beim Klettern sind.

Die leuchtend rot/gelben Farben der Wand und markanten kletterbaren Linien machen die Taipan-Wall zu etwas ganz Besonderem. Der Sandstein ist hier viel fester und glatter als in den Blue Mountains.

19.9.

Arapilles

Jake, der schon in Tirol wohlbekannte Australier, und Gerry treffen wir noch am Vorabend. Mit ihnen fahren wir heute die 1-Stündige Fehrt zum Mt. Arapilles. Routen wie der Mega-Klassiker „Katchoong“, ein super-fotogenes 6b-Dach, oder „Watchtower Crack“ werden unter die Finger genommen. Australiens Wildlife grüßt: Brownsnake (sehr giftig) schlängelt sich durch die Felsen vor „Punks in the Gym“, 40cm grosse Stumpy Lizzards (grosse Eidechse) lassen sich aufheben, Bienen, die ohne Bedrohung zustechen, verfolgen uns.

21.9.

Da wir immer noch nicht unser Auto registriert haben wollen wir den Rasttag dafür nutzen. Es stellt sich heraus, dass man dies nicht über den Postweg machen kann und somit sind wir gezwungen ca. 300km nach New South Wales zu fahren. Um 15:30 treffen wir ein, können es aber nicht in den verbleibenden 30 Minuten erledigen und sind gezwungen bis zum nächsten Tag hier an der Grenze zu übernachten.

22.9.

Der nette doch alte und extrem langsame Beamte braucht 40 Minuten, um wenige Daten in den Computer zu füttern. Danach folgt eine 5-stündige Autofahrt zurück. Nennenswerte Sehenswürdigkeiten: nix. Immer wieder ärgern wir uns, dass Australien so wenig zu bieten hat. Man fährt ewig, bis man irgendwo ankommt, wo es irgendetwas zu bieten gibt. Die gebotenen Dinge sind uns aber meist zu wenig, um den Aufwand/Kosten der Anreise zu begründen.

Um 15:00 treffen wir in der Taipan-Wall ein und machen noch einen schnellen Sportklettertag. Der starke Wind bläst einem den Sand in die Augen und beitscht den Regen unter die Überhänge. Die OnSight-Begehung von Mr. Joshua ist ein Selbstmordanschlag. Wie ich am Abend beim Bier mit Jake erfuhr sollte man 2 Friends als Zwischensicherung legen (unser „natural gear“ liessen wir an diesem Sportklettertag im Auto)...

23.9.

In der Nacht und beim Frühstück regnet es und daher wollen wir in der regensicheren „Gallery“ unsere Kräfte ansetzen. Der Kletterführer soll uns den Weg zeigen; es wäre jedoch besser, wenn keine Skizze eingezeichnet wäre – diese ist nämlich schlichtweg falsch, was zu einer 3-stündigen Schlacht durch Australiens Dschungel führt. Kurz vorm Kapitulieren gehen wir in die andere Richtung als im Topo angegeben und wir stehen unter der Wand. Dass dieser Tag doch noch ein toller werden sollte, hätten wir nicht mehr geglaubt. Am Abend versuchen wir noch einige Meter unser Auto zum Schlafen besser zu positionieren. Nach 10 Sekunden stirbt der Motor ab – out of petrol. Der 5-Liter Ersatzkanister wird zur Hilfe geholt. Bei Lagerfeuerromantik gibt's Gnocchi und Wein. Ein Bossom mit Kind am Rücken marschiert direkt neben uns vorbei.

24.9.

Da wir bereits am Vortag unseren Benzin-Ersatzkanister angezapft haben, ist unser erstes Ziel eine Tankstelle zu finden. Halls Gap liegt laut Karte am nähesten – jedoch nur über Dirt-Road zu erreichen. Wir fahren 10km und stehen vor einer Strassensperre. Wir schaffen es gerade noch auf eine aspaltierte Strasse – nach 500Metern ist dann jedoch Schluss mit unserem Benzin. Das erste Auto, dem wir mit leerem Benzinkanister entgegenwinken ist ein Polizist. Nach 20 Minuten ist er wieder mit 10Litern Bleifrei zurück. Er füllt den Kanister einfach in Cavendish auf und wir sollen dort diese zusammen mit Volltanken bezahlen. Die dortige Tankstelle ist ein Imbissladen mit 1 Zapfsäule. Es werden dort die „Australias biggest hamburgers“ verkauft: Um 29A$ bekommt man einen Burger mit 1,5kg Faschiertem, 1kg Huhn, 9 Eiern, Salat und sonstigem. Wir verdrücken einen eßbaren Burger...

Alle Strassen zu dem geplanten Klettergarten bei Halls Gap sind aufgrund von Waldbrandschäden gesperrt. Als dann Schneeflocken sich zwischen den Regentropfen mischen sind wir auch für Mt. Difficult nicht mehr motiviert. Am Abend schauen wir noch auf den Mt. Stapylton, wo wir den Sonnenuntergang nach heftigem Regen fotographisch festhalten.

25.9.

Taipan Wall

Klassiker wie Invisible Fist oder Groovy werden unter die Finder genommen. Am Abend steigen wir noch in „Missing“ ein: 22, 23, 23. Die ersten beiden Plattenlängen mit 2 Carrots uns sonst nur zum selber Absichern verlangen einiges an Mut (oder besser Draufgängerisches) von uns. Die letzte Länge ist ein 4 Meter ausladendes Dach, das Tommi solide vorsteigt und sich gewalltig freut, als er nach dem Kampf durch das mit Friends abgesicherte Dach endlich bei den Ausstiegshenkeln angelangt ist. Als ich bei ihm ankomme ist es bereits dunkel und unsere Stirnlampe ist uns behilflich, die Abseilstelle zu finden...

26.9.

Serpentime (30) wird von einigen als die schönste 8a Weltweit bezeichnet. Man startet mitten in der 80 Meter hohen Taipan-Wall, was soviel heisst, dass wir die erste Seillänge raufgejumart sind. Durch die sonst glatte Wand zieht eine kletterbare Linie, aus der zwischen den wenigen Bolts immer wieder Kabel von Klemmkeilen und Friends entgegenwinken. 2 Engländer haben dieses Equipment vor einigen Tagen mit zitternden Knien in die Tour angebracht und dort hinterlassen. Fein für uns, dennoch will ich in keinen dieses natural gears stürzen.

29.9.

Nach einem Ruhetag im nicht wirklich interessanten Horsham geht's ab nach Arapilles. Ich versuche auch den Klassiker „Punks in the Gym“; das Klettern der Einzelstellen ist für mich diesmal jedoch zu wenig, um in dieser Tour eine Erfolgsmeldung in Sicht sehen zu können.

2.10.

In den folgenden Tagen besuchen wir Sandiemens Land, Muire Line und Eureka Wall. Alle 3 Gebiete bieten sehr lohnende Routen, alle 3 Gebiete haben extrem grausamen Zustieg über fast nicht ausgetretene Pfade durch Australisches Outback. Bei einem Lagerfeuer verdrücken wir ein Kangaroo-Steak, welches wirklich gut ist, bei den Einheimischen aber nicht wirklich auf der Speisekarte steht. Bei einem anderen Lagerfeuer streunern Possums herum, durchwühlen den Müll, schlecken benutzte Teller aus und scheissen sogar auf Tisch und Teller. Das ist mir fast etwas zu naher Kontakt mit Australiens Wildlife. Possums sind eine Art grosse Katze mit langem Schwanz; ca. 60cm lang.

Nach einem Klettertag an Mehrseillängenrouten an der Eureka Wall machen wir uns Richtung Melbourne auf – wir wollen unser Auto ja nächste Woche verkaufen und möchten Zettel in den Backpackerhostels aufhängen. Auf dem Weg dorthin kommen wir um einen Zwischenstop für einen schnellen Burger in Cavendish nicht vorbei...

3.10.

Als wir unseren gut vorbereiteten Werbezettel für unser Auto im ersten Backpackerhostel aufhängen, sind wir schockiert: Der ausgedachte Preis wird von konkurierenden Mitanbietern unterboten. Sofort wird der Preis von 3600 auf 3200 korrigiert, was die Hoffnung auf Käufer aber nicht wirklich größer werden läßt.

Nach der Operation Backpackers und Stöbern in Melbournes Downtown geht's Richtung Great Ocean Road. Als wir in Torque mit den dortigen etlichen Surfshops vorbei kommen und Tommi in der Karte „Surfers Paradise“ liest, müssen wir einfach hier übernachten.

4.10.

Jede bekannte Surfmarke hat hier ein eigenes Geschäft. Dazu gibt es einige Outlet-Stores, die uns originale Markenware zu Schleuderpreisen vor die Füsse legen – eine 3-stündige Shoppingtour durch Tourquey war die Folge.

Das eigentliche Ziel war ja die Great Ocean Road mit den 12 Apostels. Die 300km Küstenstrasse ist wirklich empfehlenswert und sollte bei jedem, der in der Gegend von Melbourne ist, auf dem Pflichtprogramm stehen! Bei Dunkelheit fahren wir dann weiter Richtung Grampians und Mt. Zero Picnic Area.

5.10.

Wir haben jetzt noch 2 Klettertage und Tommi und ich haben 2 Projekte, denen wir uns heute widmen wollen: Ich Serpentime (30), Tommi Invisible Fist (26). Nach Aufwärmen beginnen wir gleich mit Jumaren zum Stand von Serpentime. Nach fast unglaubwürdigen 40 Minuten Kampf in der 40 Meter langen Tour kann ich rotpunkt bis zum Abschluss-Dynamo klettern und auch diesen zum Tophenkel bringen. Ganz gespannt, ob meine gepumpte Hand am Henkel bleibt oder mein Körper der Schwerkraft erliegt entkommt mir ein lauter Schrei, der die Anspannung von meinem Körper und Nerven abfällen läßt. Nach einigen Stunden bin ich immer noch gepumpt von dieser mir etwas zu langen Ausdauertour...

Tommi setzt einige Versuche in Invisible Fist, scheitert aber immer an den ersten Zügen der Schlüsselpassage. Nach einem Tip von Markus, wie diese vielleicht besser zu lösen wäre kommt ein neuer Versuch. Tommis schwerste Tour bislang ist 7a+; Invisible Fist ist 7b – und das hat sie sicher. Ich Jumare nach oben und mache von diesem Versuch einige Bilder. Markus' Variant führt zum Ziel: Zum ersten Mal kommt er über den Zug in die Schlüsselpassage. Kontrolliert und zielstrebig kann er diese meistern; der Jump zum Abschlussdynamo war kein Problem und so war ein neuer Schwierigkeitsgrad von ihm angekratzt.

9.10.

Nach kurzem Fotoshooting in der „Wall of Fools“ am Mt. Zero geht's ab nach Torquey. Wir wollen in Melbourne unser Auto an den Mann bringen, zuvor bei guten Wellen diese etwas „reiten“ gehen. Die Wellen sind Tommi zu klein, mir das Wasser zu nass und so geht's nach kurzem Sonnenbad ab nach Melbourne. Wir quartieren uns in St. Kilda ein – DAS Ausgehviertel von Melbourne, welches auch etliche Backpackerhostel beherbergt und wir somit potentiellen Kunden sehr nahe sind. Unsere Werbemassnahmen haben bislang keinen Erfolg eingeheimst – KEIN einziger Anruf. Somit wussten wir, dass wir den Preis nach unten treiben müssen. Am nächsten Tag besuchen wir die Backpackerhostels und von nunan steht dort 2900 für unsere Karosse. Bis zum nächsten Morgen weiterhin kein Anruf. Wir haben somit noch 30 Stunden Zeit, das Auto an den Mann zu bringen. Wir besuchen einen Autohändler, der uns nach einigem Bitten zusagt, uns das Auto um 1000$ Schleuderpreis eventuell abzunehmen, falls alle Stricke reissen sollten. Er empfiehlt, das Auto um 1800$ anzuschlagen ansonsten wird es nicht möglich sein, innerhalb 30Stunden zu finden.Gesagt getan und nach wenigen Stunden klingelt zum ersten Mal das Telefon. Nach 4 Testfahrten finden wir einen interessierten Iren, der schlussendlich am nächten Tag (4 Stunden vor Deadline) das Auto erhalten wird.

10.10.

Um 10:00 wird das Registration Certificate mit allen Daten versehen und von mir das Geld fast unglaubwürdig entgegengenommen. Bevor die Iren das Auto das erste Mal selbst gestartet haben, machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Nach einigen hundert Metern überholen sie uns und winken/hupen uns gutgelaunt ein letztes Mal zu – mal schauen, wie lange sie noch Freude damit haben...

13.10.

Um 06:15 morgens startet der 1-stündige Flug von Melbourne nach Sydney. Ich checke ins YHA-Backpacker-Hostel ein, welches mir Tommi empfohlen hat. Der Pool am Dach lockt mehr, als die hohen Preise abschrecken... Ich widme mich gleich diesem. Mit Stadtblick im 9. Stock eines Hochhauses mit Sonnenschein im Wasser plantschen hat schon was!

In Sydney gibt es viel zu entdecken. Ich habe 2 volle Tage Zeit – so starte ich zeitig für einen ersten Bummel entlang der belebten George Street. Nicht nur in China-Town sondern überall hat man fast das Gefühl in Asien zu sein. Chinesen, Japaner, Taiwanesen überall; Sushi-Rolls gibt es an jeder Ecke. Tommi hat Sydney wie folgt beschrieben: Wechselt man den Stock eines Haufhauses oder die Strasse, hat man das Gefühl in das nächste Level eines Comuputerspiels einzutauchen. Die Athmosphäre, die Art und Größe der Läden, der asiatische Einfluss, Geschäftsleute in feinen Anzügen, usw. können von einem ins nächste „Level“ vollkommen anders sein.

Sydney ist riesig. Alleine um das Stadtzentum genauer unter die Lupe zu nehmen würden 2 Tage nicht reichen. Im Norden des Stadtzentrums liegt das „Sydney Opera House“, welches nicht beeindruckender in den Meeresarm neben die Harbour-Bridge gebaut werden könnte. Ob von Osten, von der Harbour-Bridge im Westen, von der anderen Seite des Meeresarmes, von einer der etlichen Fähren, bei Tag oder Nacht – das Opera House zieht immer den Blick auf sich und wird jeden beeindrucken.

Günstig kommt man gleich neben dem Opera House per Fähre zu einem der vielen Strände. Man kann sichs aussuchen: Strand mit oder ohne Wellen, windgeschützt oder Kinderfreundlich, mit oder ohne Haigefahr, Austrichtung, ... - zu gross ist die Auswahl an erreichbaren Stränden.

Ich bin normalerweise schwer zu begeistern Städte zu besichtigen. Nach 2 Tagen Sydney hatte ich bereits Blasen an beiden Füssen, die Kamera im Dauereinsatz und immer noch nicht alle interessanten Plätze besucht, von denen ich noch gerne Eindrücke gesammelt hätte.